Ausblick
Durch die hohe Anzahl von Beben in Japan liegen im weltweiten Vergleich 
sehr umfangreiche Daten
über Erdbeben und ihre Auswirkungen vor. Dies kann Japan für eine 
Vorreiterrolle in der Entwicklung
von Erdbebenvorhersagen und Erdbebenprävention nutzen.
Diese Warnsysteme sind gewöhnlich in der Anschaffung und Wartung sehr 
teuer und wie das Beispiel
Shinkansen zeigt, im Alltagsbetrieb eher hinderlich als "hilfreich". Eine 
reine Kosten-Nutzenrechnung
wäre aber falsch, da berücksichtigt werden muß, daß diese Systeme 
vorwiegend die Aufgabe haben,
Leben zu retten. Dies kann nicht in Geldeinheiten umgerechnet werden.
Das japanische Volk hat über die Jahrhunderte hinweg gelernt, mit den 
Naturkatastrophen zu leben und
zu überleben. Es entwickelte eine Mentalität, die Katastrophen zu 
akzeptieren und als Teil ihres Lebens
zu sehen. Kleinere Erdbeben - wie sie auch des öfteren in den Großstädten 
stattfinden - sind für sie
nichts Besondereres. Trotzdem geht immer die Angst vor dem nächsten 
großen Beben um, das das
eigene Leben bedrohen könnte. Die Natur bleibt für den Japaner 
unberechenbar. Er wird sich trotz aller
technischen Hilfen und Fortschritten nie hundertprozentig vor 
Katastrophen schützen können.
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