I-Mode überflügelt WAP
WAP, Wireless Application Protocol, ist eine Technologie, die hauptsächlich in Europa
eingesetzt wird um Internetseiten in Wireless Mark-Up Language zu transferieren. Damit
können die Internetseiten übertragen und auf dem Bildschirm eines Mobilfunkgerätes
dargestellt werden.
Der Vorteil von i-mode gegenüber der europäischen WAP-Technologie ist die fairere
Abrechnung nach heruntergeladener Dateimenge anstatt nach Zeit. Die versprochenen
Übertragungsraten werden bei WAP oft nicht erreicht, so daß WAP ein teures Vergnügen
werden kann. Die niedrigeren Kosten für die „i-mode mails“, die im Vergleich zum Short
Messaging System nur ungefähr ein Drittel kosten (Vergleich einer „mail“ mit 160
Buchstaben) verstärken den Eindruck, daß i-mode gegenüber WAP fairer und im Endeffekt
billiger für den Benutzer ist. Außerdem ist man mit i-mode immer „online“, während man
sich bei WAP erst einwählen muß. Bei i-mode wird in der Marketingkonzeption der Nutzen
von i-mode Diensten in den Vordergrund gestellt. Im Gegensatz dazu wirbt das Marketing
des WAP mit der Technik anstatt den Inhalten des Dienstes.
“WAP is a standard in search of applications. In contrast, I-MODE is already widely
popular in Japan.” “They’re still tinkering with technology instead of trying to figure
out what it is that consumers want,” says Thomas Fellger, a wireless expert at MetaDesign
in Berlin.
Allerdings relativieren sich die Vorteile von i-mode, wenn man die zukünftige
Entwicklung der Mobilfunknetze miteinbezieht. Im Moment werden Übertragungsraten
von 9.6 Kbps erreicht. Schon die nächste Generation GPRS wird ungefähr drei mal
schneller Daten übertragen können als ein herkömmliches Modem im Festnetz (56 Kbyte).
Im Jahr 2003 ist dann die Einführung der UMTS Technologie geplant. Wobei hier erwähnt
werden muß, daß die Mobilfunkgerätehersteller und die Netzbetreiber neue Technik immer
verspätet auf dem Markt eingeführt haben.
Wenn nun höhere Übertragungsgeschwindigkeiten erreicht werden und Bestrebungen WAP auch
nach Datenmengen abzurechnen durchgesetzt werden, dann sind sich i-mode und WAP ebenbürtig.
Es wird entscheidend sein, welche Angebote für den Benutzer attraktiver und praktikabler
sind.
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