Was ist I-Mode?
i-mode ist ein einfacher Browser für den ständigen Zugang zum Internet via Mobiltelefon.
Dieser Browser kann Homepages, die im cHTML (compact HTML) programmiert wurden, darstellen.
Damit können Texte und einfache Grafiken auf den Telefon-Bildschirm geladen werden.
Normale Homepages aus dem Internet können nicht fehlerfrei bzw. überhaupt nicht angezeigt werden.
Hauptsächlich NTT DoCoMo und Bandai, ein großer Spielzeug- und Gameproduzent in Japan,
bieten i-mode Seiten im cHTML Format an. Im Internet sind auch Programme erhältlich,
die es anderen Firmen oder Privatpersonen erlauben, eigene i-mode Seiten zu erstellen.
Somit ist die Erstellung von i-mode Seiten für alle möglich.
Ursprünglich wurde i-mode als eine Art „Zeitung“ für Mobiltelefone entwickelt.
NTT DoCoMo wollte damit den Inhalt von Zeitungen für ihre Mobilfunkkunden anbieten.
Durch den Erfolg auf dem japanischen Markt hat sich dieses Angebot explosionsartig erweitert.
Man kann zum Beispiel sein Horoskop, News, aktuelle Sportergebnisse, Klingeltöne für das eigene
Telefon und individuelle Handy-Logos für das Display des Telefons herunterladen.
Jeder einzelne Benutzer kann ein Verzeichnis seiner Lieblingsseiten erstellen, um schnellstmöglich
dorthin zu gelangen. Desweiteren kann er gegen ein zusätzliches Entgelt Nachrichtendienste in Anspruch
nehmen, die ihn permanent via „i-mode mail“ über seine Interessen informieren. So entfielen 36%
aller Abrufe im i-mode System auf den Mailservice, 32% auf i-mode Seiten von NTT DoCoMO und
ebenfalls 32% auf i-mode Seiten von anderen Anbietern, zum Beispiel Bandai.
Um die i-mode Angebote überhaupt in Anspruch nehmen zu können, bezahlt der Benutzer eine monatliche
Gebühr von 300 Yen. Dies entspricht ungefähr dem Preis einer wöchentlich erscheinenden Zeitschrift.
Damit orientiert sich i-mode preislich an der „Zeitungsidee für Mobiltelefone“. Für jedes Datenpaket
(128 bytes), das der Kunde abruft, bezahlt er zusätzlich 0,3 Yen. Vorteil dieser Technik ist die
Abrechnung nach Datenmengen anstatt nach Zeit, wie es bei WAP in Europa und den USA üblich ist.
Der Aufbau einer i-mode Seite kostet ungefähr 10-20 Yen.
Das von NTT DoCoMo zusätzlich erstellte Abrechnungssystem für kostenpflichtige i-mode Dienste wird
benötigt, um zusätzlich anfallende Gebühren wie z. B. beim Downloaden von Klingeltönen oder
Handy-Logos zu erfassen und abzurechnen. Dieses System ermöglicht es Firmen, die anfallenden
Gebühren über NTT DoCoMo zu erheben ohne ein eigenes Abrechnungssystem einzurichten. Im Gegenzug
behält NTT DoCoMo 9% der angefallenen Gebühren ein. Die Wettbewerber beklagen, daß NTT DoCoMo Ihnen
nicht gestattet, ihre Gebühren selbst abzurechnen und so immer an ihrem Umsatz mitverdient.
Trotz der scheinbar offenen Struktur von i-mode, kann man nicht von einer Chancengleichheit für alle
Anbieter von i-mode Diensten sprechen. Man kann sich nur über die Startseite von NTT DoCoMo bei dem
i-mode System anmelden. NTT DoCoMo bestimmt, welche Seiten in die Startseite aufgenommen werden oder
nicht. Somit entsteht ein Vorteil für die Firmen, die auf dieser Startseite verzeichnet sind. Andere
Seiten, die nicht in diesem Menü aufgeführt sind, können zwar aufgerufen werden, dies ist jedoch ein
langwieriger Prozeß und es ist oft schwer sich die Adressen zu merken. Ein weiterer Nachteil für die
anderen Dienstleister besteht darin, daß i-mode nur von NTT DoCoMo Mobilfunkkunden aufgerufen werden
kann. Dadurch bleiben potenzielle Kunden von anderen Mobilfunkanbietern unerreicht. Der Dienstleister
ist gezwungen, für jedes mobile Internetportal eine eigene Seite zu programmieren, wenn er alle
Mobilfunknutzer mit seinem Service erreichen will.
Für die „i-mode mail“ - vergleichbar mit den europäischen SMS - wird 1 Yen für 40 arabische Buchstaben
oder 20 Kanjis berechnet. Im Vergleich zur SMS (160 Zeichen/ca. 35 Pfennig) ist dies sehr viel billiger.
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