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I-Mode erobert die Welt?

Kann sich das Konzept weltweit durchsetzen?


Nach der Eroberung des japanischen Mobilfunkmarktes und den oben erwähnten Firmenbeteiligungen auf der ganzen Welt, ist man sich darüber uneinig, ob i-mode die ganze Mobilfunkwelt erobern wird.

Gründe, die für dieses System sprechen, sind die schnelle Eroberung des japanischen Marktes, die Datenübertragung per Datenpakete und damit nach Quantität. Zusätzlich wurde die Dominanz am Markt durch eine dauernde Anbindung der Mobilfunkgeräte ans i-mode-Netz und eine Marketingstrategie, die die angebotenen Dienstleistungen in den Vordergrund stellt, erreicht. Man geht davon aus, daß die Penetration von Mobilfunkgeräten in der Bevölkerung weltweit weiter ansteigen wird und folglich immer mehr Menschen mobile Internetdienste nutzen wollen. Als weiteren Service bietet i-mode in der Zwischenzeit einen Download von Musik an. Downloads von Filmen gegen Bezahlung sind geplant. Zusätzlich hat NTT DoCoMo angekündigt, in Zukunft nicht nur Mobilfunkkunden zu gewinnen, sondern i-mode auch für Kommunikation zwischen Geräten anzubieten. Zum Beispiel melden dann Coca-Cola-Automaten selbständig die fehlenden Coca-Cola-Dosen, die nachgefüllt werden müssen. Daneben soll i-mode verstärkt als Zahlungsmittel eingesetzt werden. Momentan werden Getränkeautomaten erprobt, die Getränkedosen auswerfen, wenn man die am Automat verzeichnete Telefonnummer wählt. Der Kaufbetrag für die Dose wird dem Kunden auf der nächsten Mobilfunkrechnung belastet.

Es sprechen jedoch verschiedene Tatsachen auch gegen einen weltweiten Siegeszug von i-mode. So kann man die Entwicklung des japanischen Telekommunikationsmarktes nicht mit dem europäischen oder amerikanischen vergleichen. Während in Europa und Amerika die meisten Leute das Internet über einen Computer zu Hause nutzen, wurde das Internet für die Japaner erst mit Einführung von i-mode zugänglich. Gründe hierfür sind die hohen Anschlußgebühren für einen Festnetzanschluß in Japan (ca. 750 €) und die relativ hohen Minutenpreise im Festnetz im Vergleich zu den Gebühren im Mobilfunknetz. Für den Mobilfunk in Japan sprechen auch die Wohnverhältnisse. Die engen hellhörigen Räume erlauben keine Privatsphäre, so daß der Japaner lieber örtlich ungebunden und „anonym“ auf der Straße kommuniziert. Außerdem haben die Europäer und Amerikaner eine anderen Anspruch an die Darstellung des Internets durch den Gebrauch eines großen Bildschirmes zuhause. Es bleibt die Frage zu klären, ob man die kleinen Bildschirme eines Mobilfunkgeräts als attraktiv empfindet, wenn man den großen Monitor gewöhnt ist. Hinzu kommt, daß heute noch niemand weiß, ob die Europäer und Amerikaner die in Japan populären Dienste im gleichen Maße nutzen werden. Ein weiterer Nachteil: Die meisten i-mode Dienste können nur auf Japanisch abgerufen werden, so daß noch viel Übersetzungsarbeit in andere Sprachen geleistet werden muß. Wenn man die beliebtesten i-mode Angebote betrachtet, so fällt auf, daß in Europa schon Melodien und Handy-Logos zum Download angeboten werden, und die Finnen die Autowaschanlagen und Getränkeautomaten bereits jetzt schon via Mobilfunk bezahlen können. Viele populäre i-mode Dienste sind in Europa schon vorhanden, was den Anreiz von i-mode erheblich schmälert.

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